Das Debüt von Alexander Voigt als neuer Cheftrainer des KFC Uerdingen schien nach 85 Minuten vollkommen geglückt zu sein. Schließlich führte seine Elf im wichtigen Kellerduell gegen den VfB Homberg mit 1:0. Wäre da nicht ein später Gegentreffer, der aus drei Punkten Einen machte. Für das Projekt Klassenerhalt zu wenig.
Voigt, der vor knapp einer Woche das Amt des Cheftrainers von Dmitry Voronov übernahm, konnte sich beim Gastspiel in Homberg ein erstes Bild von seiner Mannschaft unter Spieltagsbedingungen machen. Das Ergebnis seiner Beobachtungen fällt dabei eher nüchtern aus: „Die Schlüsse aus dem Homberg-Spiel sind, dass wir nicht in der Lage sind 90 Minuten ein Regionalliga-Spiel zu machen mit dem Tempo, das wir vorher mitgegangen sind. Die Kurve geht ab der 60. Minute, was das Körperliche angeht, steil bergab. Wenn man die Körner gehabt hätte, die man braucht, um Konter auszuspielen, dann wäre das Spiel wahrscheinlich anders ausgegangen. Die Möglichkeiten waren da."
Auch wenn Voigt als ehemaliger Profi auf insgesamt 288 Erst- und Zweitligaspiele für den 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach zurückblicken kann, hat er kein Wundermittel, das den Fitnesszustand der Krefelder rasch verbessern könnte: „Das ist etwas was man nicht so schnell abstellen kann. In der jetzigen Saisonphase kann man nicht großartig anfangen körperlich nochmal nachzulegen und im Fitnessbereich zu arbeiten. Wir werden es versuchen und anreißen. Aber bis zur Winterpause müssen wir das über andere Sachen wie das System, über den Willen und die Leidenschaft auffangen. Eine andere Möglichkeit haben wir jetzt erstmal nicht. Ich kann die Jungs nicht jagen. Das geht nicht. Wir haben auch den ein oder anderen angeschlagenen Spieler.“
KFC erneut undiszipliniert
Neben der ausbaufähigen Ausdauer gab es noch etwas, das Voigt monierte. Und zwar musste der KFC im Spiel gegen Homberg in Person von Jesse Sierck bereits die vierte Rote Karte hinnehmen. „Das ist das, was ich unter der Woche angesprochen habe. Die persönlichen Strafen kosten auch Punkte. Es ist hypothetisch, ob man mit elf Mann gegen Homberg die Null hält. Aber Tatsache ist, dass er ein gelernter Innenverteidiger ist und wir keinen mehr hatten. Ich musste dann etwas basteln, was eigentlich gar nicht zusammenpasst. Das zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Saison“, betont Voigt.